Scott Scale 710 Plus im Test

Mit dem Scott 710 Plus bringt das Schweizer Unternehmen die Antwort auf den neuen Trend der MTB-Szene. Fahrräder mit 27,5 Zoll großen Reifen in einer nochmals breiteren Version. Wie sich das neue Scott 710 Plus fährt, erfährst du im Video der Testfahrt.

Die breiten Reifen am neuen Scott Scale 710 Plus haben mir von Beginn an zugesagt. Es verbindet für mich das Gefühl vom normalen Mountainbike mit den Vorzügen des Fatbikes. Zugegeben, vor der ersten Fahrt war ich skeptisch was den Sinn und Zweck dieser neuen Reifendimension angeht. Dahingehend hat mich die diesjährige Eurobike 2015 also gut aufgeklärt.

Es ist definitiv keine Rennmaschine für den Cross-Country-Einsatz. Wer das Scott Scale 710 Plus kauft, will an Wochenenden die Wälder und Abfahrten unseres Landes beherrschen. Für den puren Spaß am MTB Sport ist dieses Bike gebaut. Nicht für Radtouren über Rad- und Feldwege.

In der Redaktion testeten wir ja schon das Big Ed. Wohlgefällig fährt dieses Dank der breiten Reifen über ziemlich jeden Untergrund. Die Kehrseite ist jedoch das höhere Gewicht und mehr Rollwiderstand. Mit den Plus Bikes versucht die Industrie nun alle Vorteile aus beiden Reifenwelten zu verbinden.

Scott Scale 710 Plus - 27.5+ Reifen
Scott Scale 710 Plus – 27.5+ Reifen

Auf der Eurobike Teststrecke konnte ich jeden Untergrund ausprobieren. Sogar ein kleiner Trail war angelegt. Spaß hat es auf jeden Belag gemacht. Im Trail habe ich die Züge des Fatbikes erkannt. Der Luftdruck kann niedriger als beim normalen 27.5er gehalten werden. Somit fallen Wurzeln und Unebenheiten auf dem Weg gar nicht auf.

Scott Scale 710 Plus auf dem Eurobike Testtrail
Scott Scale 710 Plus auf dem Eurobike Testtrail

Auf dem normalen Feldweg spürte man dagegen deutlich, das es leichter rollt als ein Fatbike. Jedoch haben hier die Vertreter der „dünnen“ Reifen die Nase vorn. Weder ein Fatbike noch ein 27,5+ ist das optimale Gerät für den einfachen Feldweg.

27.5 vs. 27.5+
27.5 vs. 27.5+

Am Scott Scale 710 Plus ist eine solide SRAM 1×11 verbaut. Das räumt das Cockpit auf, da nur noch rechts die Schaltung montiert ist und links am Lenker die Federung gesteuert wird. Ein zweites Kettenblatt habe ich an der Einfach-Kurbel zu keinem Moment vermisst. Die Schaltvorgänge verliefen vom ersten bis zum elften Gang sprichwörtlich reibungslos! Die X0 Kurbelgarnitur macht auch optisch was her.

Scott Scale 710 Plus aufgeräumtes Cockpit
Scott Scale 710 Plus Sram Schaltung
Scott Scale 710 Plus Sram Schaltung

Die FOX 32 Float Performance Air mit 120 mm Federweg funktionierte während der Probefahrt auch einwandfrei. 120 mm Federweg reichen an diesem Mountainbike im Normalfall aus.

Scott Scale 710 Plus Fox Gabel
Scott Scale 710 Plus Fox Gabel

Das gesamte System hat aber einen Nachteil. Wer doch einmal mit dünnen Reifen fahren möchte muss sich einen zusätzlichen Laufradsatz kaufen. Die Syncrosfelgen sind für dünne 2.2 doch etwas zu breit geraten.

Scott Scale 710 Plus Syncros Felge 27.5+
Scott Scale 710 Plus Syncros Felge 27.5+

Scott Scale 710 Plus Syncros Felge

Der Rahmen besteht aus Aluminium. Dies ist hier kein Nachteil, denn den Komfort bringen die Reifen. Ich persönlich bin von diesem Konzept überzeugt. Das fahren macht Spaß. Ich komme weiter als mit einem normalen Fahrrad. Das höhere Gewicht und der leicht erhöhte Rollwiderstand lassen sich verkraften. Wer auf Fahrspaß und nicht auf Rennperformance aus ist kommt an diesen Rädern nicht vorbei.

Ein Carbon-Rahmen muss bei einem solchen MTB meiner Meinung nach nicht zwangsläufig sein. Angeblich sollen aber in Zukunft auch 27,5 Plus Modelle von Scott mit Carbon-Rahmen auf den Markt kommen.

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